Aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel, hohe Fluktuationsraten und die „Great Resignation“ oder zu deutsch „Arbeiterlosigkeit“ zeigen: Insbesondere in der Wissensgesellschaft werden gute Mitarbeitende immer stärker zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor! Aber auch in sozialen Berufen, im Handwerk, oder der Produktion sind diese immer wichtiger. Denn während Routinearbeiten vermehrt automatisiert werden können, treten menschliche Fähigkeiten wie Empathie, Flexibilität oder Innovation und Kreativität in den Vordergrund.
Diese Fähigkeiten lassen sich aber schwerlich einfordern, befehlen oder durch Belohnungen aktivieren. Stattdessen braucht es dafür vor allem dauerhaft zufriedene Mitarbeitende! So zeigt beispielsweise eine Metastudie in der Harvard Business Review, dass Mitarbeitende mit hoher Zufriedenheit um 31 % produktiver, 30% kreativer und 37% erfolgreicher als weniger zufriedene Vergleichspersonen sind!
Zufriedene Mitarbeitende sind um 31% produktiver, 30% kreativer und 37% erfolgreicher
Lyubomirsky, King & Diener, Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success?, Psychological Bulletin, 2005
Doch trotz jahrelanger Investitionen in attraktive Büros, innovative Fortbildungen, Teambuilding-Events und zahlreiche Extraleistungen wird dieser wichtige Faktor in der Realität nur selten erreicht. Jahr für Jahr zeigt beispielsweise der Engagement-Index von Gallup, dass der Großteil der Arbeitnehmer nur Dienst nach Vorschrift macht oder bereits innerlich gekündigt hat. So bleiben nach jüngsten Erhebungen in Deutschland lediglich 15% zufriedene, motivierte Mitarbeitende! Wie können also die Motivation und Leistung der Mitarbeitenden dauerhaft durch eine höhere Zufriedenheit gesteigert werden?
Steigerung von Mitarbeiterzufriedenheit und -leistung durch neue Arbeitsweisen
An den Rahmenbedingungen kann es zumindest in Deutschland in den meisten Fällen nicht liegen. So verweisen Unternehmen hierzulande richtigerweise gern auf die überdurchschnittlichen Gehälter, vielen Urlaubstage, und neuerdings sogar flexible Homeoffice-Möglichkeiten. Doch sind solche Rahmenbedingungen inzwischen Hygienefaktoren geworden, welche von den meisten Talenten schlicht vorausgesetzt werden, aber nicht für dauerhaft höhere Zufriedenheit oder Motivation sorgen.
Der Hebel liegt stattdessen in der Gestaltung der Arbeit per se, welche passend zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden erfolgen muss - und nicht standardisiert oder so, „wie es immer schon gemacht wurde“. Für eine solche aktive Gestaltung können sieben relevante Dimensionen aus der Forschung definiert werden, in denen Arbeitsweisen überprüft und ggf. innoviert werden können, um die Zufriedenheit und Leistung der Mitarbeitenden dauerhaft zu erhöhen (Siehe Grafik)