In den vergangenen Jahren wurde Unternehmen zunehmend bewusst, von welcher entscheidenden Bedeutung Innovationen für das Wachstum und den zukünftigen Erfolg sind. Gleichzeitig ist es insbesondere für etablierte Unternehmen immer herausfordernder geworden, mit traditionellen Innovationen (wie technologischen Erfindungen aus Forschungs- und Entwicklungsabteilungen), gegen Geschäftsmodellinnovationen und kundenzentrierte Entwicklungen von Technologieunternehmen und Start-ups zu konkurrieren. Immer öfter fühlen sich etablierte Unternehmen wie schwerfällige „Tanker“, die rechts und links von agilen Start-ups und Unternehmen mit disruptiven Technologien überholt werden. Dies führte dazu, dass im letzten Jahrzehnt zunehmend Innovationsmethoden von den vermeintlichen besser aufgestellten Start-ups kopiert wurden. So erhielten Design Thinking, Lean Strat-up und Co. Einzug in etablierten Unternehmen. Das Problem: In den komplexen Unternehmensrealitäten großer Unternehmen, stoßen diese Methoden schnell an ihre Grenzen und scheitern meist spätestens bei der Umsetzung. Als Reaktion gründeten viele Unternehmen separate InnovationLabs, Inkubatoren und Co. Doch auch hier blieb der Erfolg meist aus, da Innovationen auf der „grünen Wiese“ die gleichen Erfolgschancen aufweisen, wie die von Start-ups. Und die sind gemessen an den Ansprüchen eines etablierten Unternehmens sehr gering.
„Die Chancen für ein Start-up 500 Millionen Euro Wertbeitrag zu erreichen liegen bei gerade einmal 1:17.000.“
Chris Zook, Harvard Business Review, 2016
„Effiziente Innovation“ zur Ausnutzung des Kerngeschäfts und Erfüllung neuer Kundenbedürfnisse
Anders sieht es aus, wenn es gelingt, das Kerngeschäft zu nutzen, statt nur auf der „grünen Wiese“ zu arbeiten, wie es die Start-up Methoden propagieren: Dann steigt die Chance um das über 2000x-fache auf 1:8. Damit diese Chance realisiert werden kann, ist jedoch ein systematischer Innovationsansatz nötig, welcher mit der Komplexität des Unternehmens ebenso umgehen kann wie mit den Veränderungen der Umwelt. Das Ziel: möglichst effiziente Innovationen zu entwickeln, die so nah am Kerngeschäft wie möglich sind (um die Traktion des Unternehmens zu nutzen) und gleichzeitig so disruptiv wie nötig (um neue Kundenbedürfnisse zu erfüllen).